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"Vor, auf und neben den Regattastrecken - die etwas andere Berichterstattung"
PRV-Blog von Mario Achilles
1. Prolog: Vor, auf und neben den Regattastrecken – die etwas andere Berichterstattung
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten. Mit diesem kleinen Blog rund um’s Pirnaer Ruderleben möchten wir ab sofort jeden Donnerstag zum Schmunzeln einladen und vielleicht auch um Interesse zu wecken einfach mal bei uns zum Schnuppern vorbeizuschauen. Egal mit wieviel Lebenserfahrung jemand ausgestattet ist, hier wird ab 10 bis zu weit über 80 Jahren gerudert. Und das mitunter noch richtig schnell, JEDER ist willkommen!
Wie kam ich also dazu, oder noch wichtiger; wie bleibt man (bzw. Frau) dabei? Denn ich bin mittlerweile 47 Jahre im Verein und auch noch aktiv.
Nun der Reihe nach. Das Rudern in Pirna begann ja ursprünglich bei Chemie, dem jetzigen Kanuverein und dort bewegte mein Vater bereits die Skulls und Riemen nicht nur durchs Elbewasser und wie das früher so üblich war, gings mit der ganzen Familie auf Regattatour. Das war als Kind in Zeiten wo an Handy und Computer noch nicht zu denken war, jedes mal ein Highlight. Soweit erinnere ich mich noch schwach. Der sportlich aktive Werdegang begann dann aber doch ganz klassisch mit Geräteturnen, schwimmen und klassischem Tanz, bevor mich die Klassenkameraden mit ins nunmehr schon Fortschrittbootshaus nahmen. Dem heutigen Domizil des PRV 1872e.V. Von da an gab es nur noch Rudern für mich; da erlebt man schon so einiges…
Quer Beet und durch alle Altersklassen wollen wir nun hier regelmäßig ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern.
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Auch Kentern will gelernt sein” als Teil 2, euer Mario.
2. “Auch kentern will gelernt sein”
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: „Auch kentern will gelernt sein…“
Jeder fängt mal klein an, auch mit dem Rudern. Der Gleichgewichtssinn steht hierbei sehr im Focus. So ist man beim Skullen oder Riemen sprichwörtlich nur eine Handbreit unterm Kiel vom nassen Element entfernt. Früher oder später sollte auch jeder einmal damit in Kontakt kommen, denn „unverhofft kommt oft“ Auch ich habe da so meine eigenen Erfahrungen sammeln können.
Es war, wie bei den meisten, so ziemlich am Anfang meiner Ruderlaufbahn und auch eine der ersten Ausfahrten nach dem Winter-Training. Ablegen im Doppelzweier mit neuem Partner und prompt hat der Krebs genau unterm Brückenbogen zu gebissen. Einer hat einfach zu zeitig das Blatt aufgedreht und Strömung und Strudel haben das Skull Zentimeter für Zentimeter nach unten gezogen. Gaaaanz langsam, fast wie in Zeitlupe, haben sich natürlich die gegenüberliegenden Ruder in luftige Höhe begeben und der sich so verlagernde Schwerpunkt bewirkte eine klassische Kenterrolle ins kühle Nass – nicht gerade lustig…
Lustig wurde es dann allerdings ein paar Jahre später! Wieder einmal Training, diesmal allerdings im Junioren Riemenzweier ohne bei Sonnenschein und Windstille – also allerbeste Ruderbedingungen. Nur fehlte uns genau an diesem Tag sowohl der nötige Trainingsfleiß als auch die dazugehörige Lust. Also dachten wir uns folgendes aus: Bereits auf Höhe des Bahnwärterhauses sahen wir das Trainer Motorboot mit Manfred Ritzschel kommen, dem damalige Jugend Trainer. Wir beschlossen kurzerhand uns umkippen zu lassen, um dann bequem mit dem Motorboot zurück zum Steg gefahren zu werden. Gesagt getan! 1 – 2 – 3 und platsch … nur zu dumm, dass jeder nach der Seite umkippte, an der er keinen Ausleger hatte. So standen wir zwar bis zur Hüfte im Wasser aber das Boot schwamm weiterhin oben auf. Aber nichtsdestotrotz kam das Motorboot erstmal zu uns. Allerdings nicht mit dem gewünschten „ERFOLG“. Mit der Bemerkung „das sah aber komisch aus, wie ihr umgekippt seid“ reichte uns Mannel zwei Trainingsjacken und wir durften das Training aus eigener Kraft beenden – dumm gelaufen!
Wir lesen uns nächste Woche wieder mit:“ Es darf gelacht werden!“ als Teil 3. Euer Mario
3. “Es darf gelacht werden.”
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: „Es darf gelacht werden!“
Bis heute ein Highlight eines jeden Ruderjahres ist das Trainingslager, insbesondere das im Winter. Seit frühsten Anfängen fahren wir dazu meist ins tschechische Riesengebirge, aber auch Schmilka, Ölsen, Sproitz und das polnische Eulengebirge waren bereits Zielorte für ein anstrengendes Grundlagenausdauertraining vor einer anstrengenden Regattasaison. Natürlich erlebt man da auch so einiges, sonst wären wir ja nicht wir…
Alles begann mit „neuen“ eigenen Langlaufski. Das waren in der Bootshaus-Werkstatt zu schmalen Brettern gesägte (ältere) Abfahrtslatten, die unser „Chef“ Sig Hanus günstig geschossen hatte und die jeder nach seinem Belieben farbig gestalten konnte – MEGA – Trotz der nun fast professionellen Ausrüstung waren die Skilaufkünste einiger dennoch nicht ganz so perfekt ausgeprägt. Das sollte sich später noch nicht nur in der Loipe zeigen. Ein kleiner Rodel– und Abfahrtshang neben unserer Unterkunft in Harrachovs Ortsmitte, stand am freien Trainingsnachmittag im Fokus einiger wagemutigen. Natürlich nicht ohne Folgen! Die schmerzhafteren hatten definitiv unsere beiden Rodelhelden zu erleiden. Mit einem typisch tschechischen Hörnerschlitten rasant bergab unterwegs, nahm das Schicksal ruckartig seinen Lauf! Schlagartig reduziert der Schlitten an einem Hindernis seine wilde Fahrt auf „0“ um der Fliehkraft seiner beiden Passagiere freien Lauf zu lassen. „Kraft = Masse x Geschwindigkeit“
Allerdings fatal, wenn von beidem reichlich vorhanden, aber nicht gleichmäßig verteilt ist! So wurde der leichtere Vordermann von seinem Sozius, der damals seinem Spitznamen alle Ehre machte, hemmungslos vom Schlitten gerammt. Nur leider, wie am Schlitten anfangs beschrieben, samt haltegriffähnlichem Bügel. Also nunmehr ohne Horn – BEIDE! „Schmerz laß nach…“ und sie sind vergangen, wie es der heutige „zweifach-Papa“ beweist. Es werden sicher auch die damals zur Schau gestellten tollen Regenbogenfarben keinerlei Spuren hinterlassen haben – im Gegensatz zum Schlitten…
Weniger schmerzhaft, aber dennoch peinlich, gestaltete sich der Versuch die vereiste Abfahrt auch noch mit den „neuen“ Langlauflatten zu bezwingen. In gerader Linie abwärts, sowohl des Lenkens als auch des schnellen Bremsens nicht mächtig, endete die rasante Abfahrt zwar auch abrupt, aber nur auf dem Hosenboden. Allerdings mit einem ekligen „Schmatz“.
Der Hang endete zu meinem Leidwesen mit einer doppelten Bodenwelle. Diese ließ mich zwar abheben wie einen Ski Springer, jedoch für die Landung hätte es Punktabzug gegeben. Hinter dem Auslauf fehlte dann doch die nötige Schneedecke, um auch noch über die anschließenden Güllegrube zu gleiten. Zur Freude aller waren Schuhe und Ski sofort versunken und ließen sich auch nicht ohne abzuschnallen herausbewegen…
Der 5m-Abstand, den plötzlich jeder zu mir einnahm, wäre heutzutage absolut Corona konform!
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: „Sieger, ohne gewonnen zu haben“ als Teil 4. Euer Mario
4. „Sieger, ohne gewonnen zu haben!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: „Sieger, ohne gewonnen zu haben!“
Heutzutage fragt keiner mehr “WIE“ – es zählt einfach nur „DASs“ man gewonnen hat! Zwei solcher kuriosen Erlebnisse sind mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Es war die Regatta Wurzen oder Dessau, genau weiß ich es leider nicht mehr. Vier gemeldete Boote im Doppelzweier Schüler A. Am Start angekommen erfuhren wir das ein Boot abgemeldet hatten und eins erschien nicht am Start. So konnte das Rennen trotzdem stattfinden; mit uns als krassem Außenseiter. Wir hatten also erwartungsgemäß das verbliebene gegnerische Boot bis ca. 200 m vor dem Ziel kontinuierlich vor uns hergetrieben. Zu diesem Zeitpunkt passierten wir allerdings gerade die 500 m Marke und verleitete sehr wahrscheinlich unseren Gegner zu diesem rennentscheidenden Flüchtigkeitsfehler. In sicherer Führung liegend zog einer der beiden einen derartigen Krebs, dass sie blitzartig kenterten. Was nun klar auf der Hand lag – wir gewannen das Rennen. Allerdings mit einem knappen Vorsprung vor unserem schwimmenden Gegner, der kurz nach uns dennoch die Ziellinie passierte. Unsere ehrlich gemeinte Geste, den Sieger-Blumenstrauß fairer Weise den eigentlichen Gewinnern zu übergeben, schlugen diese bedient und missmutig aus. Die Medaille behielten wir natürlich selbstverständlich selbst…
Ähnliches Szenario, allerdings zur Neuruppiner Regatta und diesmal im Junioren Zweier ohne und vollem Feld. Dieses enteilt und ähnlich dominant wie eben beschrieben, mussten wir die Schiedsrichteranweisung entgegennehmen. Das Letzte was wir in unserm Rennen noch mitbekamen war: „Pirna, Sie haben mit dem Ausgang dieses Rennens nichts mehr zu tun, wir fahren an ihnen vorbei!“ Die dadurch neu entstandene Herausforderung, die Wellen des Motorbootes glimpflich zu überstehen, brachte den nachfolgenden Lauf sehr dicht in unser Heckwasser. Ich kann mich nicht erinnern jemals so von außen angefeuert worden zu sein. So überquerten wir zwar als erste die Ziellinie, waren aber diesmal leider nicht die Gewinner…
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: „Andere Vereine, andere Sitten“ als Teil 5. Euer Mario
5. „Andere Vereine, andere Sitten!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: „Andere Vereine, andere Sitten!”
Als Rudersportler “quält” man sich ja nicht nur auf heimischen Gewässern, sondern strebt hin und wieder auch nach Anstrengungen auf so genanntem “Neuwasser”. Und dann sogar vielleicht in Blickrichtung vorwärts und auch noch paddelnd? So geschehen vor ein paar Jahren bei einem Ausflug mit unseren Ruderfreunden aus Berlin-Baume auf den Feldberger Gewässern.
Ein schöner Brauch der Berliner ist es, jede Brückendurchfahrt vom Bugmann aus beginnend, fortlaufend laut zu zählen. So würde zum Beispiel unser Bugmann im Vierer bei der Ausfahrt elbaufwärts als erstes laut ansagen: “erste Brücke, alte Pirna Elbbrücke” und auf zurück die Nr 2: “zweite Brücke, alte Pirnaer Elbbrücke”. Sollte die Fahrt nicht sofort am Steg enden, sondern an der Villa ELSE, würde die Schlagübernahme dran sein mit: “dritte Brücke, Sachsenbrücke Pirna” und schließlich noch der Schlagmann mit: “vierte Brücke, Sachsenbrücke Pirna”… Danach käme der Steuermann dran und immer so weiter. Die Ansage muss allerdings von der beginnenden Durchfahrt bis spätestens zum Verlassen der Bootsflagge unter dem Brückenbogen erfolgen. Ein Vergessen oder die falsche Ansage der Brückenanzahl, oder gar der gänzlichen Brückenansage wird mit einer extra Tresenrunde an die Bootsbesatzung geahndet. Als Brücke wird alles gezählt, was den Betreffenden Ansager trockenen Fußes von einem Ufer zum anderen befördert. Das bedeutet allerdings auch, dass im Zweifel der Beweis angetreten werden muss. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte….
Ca. 8-10 Canadier mit jeweils 3 Personen und Paddel besetzt, waren von Feldberg aus zu einer Rundfahrt aufgebrochen. Bei bestem Wetter und eben solcher Laune waren wir bis zu unserer ausgiebigen Mittagspause gut vorangekommen. Gut gestärkt und mit noch besserer Laune ging es weiter nun auf recht unwegsamen Wasserwegen.
Mit bereits ausgiebigem Wasserkontakt, zwei Kenterrollen und in geborgten trockenen Sachen unterwegs, monierte ich (natürlich) eine nicht angesagte Brücke an. Posthum wurde der Beweis gefordert, den ich selbstverständlich nicht schuldig blieb. Der sich vor Jahrzehnten quer über den Fließ gelegte Baum hat dem Härtetest leider nicht in Gänze standgehalten und gab ca. nach 4/5tel der Strecke urplötzlich und laut krachend nach und verschwand vollständig.
Die Runde ging dann doch auf mich!
Nichtsdestotrotz, dass ich bis zum Nabel im Wasser und bis zum Knie im Schlamm steckte, nein, zu allem Pech hatte ich auch noch meine neue (und megateure) Brille verloren. Das ist mir schon mal mit einer Kontaktlinse beim Hallenfußball passiert…, aber dazu vielleicht ein andermal! Jedenfalls war das Geschehen schlagartig in der Bewegung eingefroren und jeder Reiher wäre beim Anblick unserer Jagdstarre vor Neid erblasst. “Was lange währt wird gut“ – und so legte sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich der aufgewühlte Schlamm wieder am Boden nieder. Wie durch ein Wunder erspähte Doping, bäuchlings über dem Bug liegend, mit seinen Adleraugen am Grunde einen Zweig, der nicht so recht ins Bild passen wollte, und griff zu. Der Jubel beim 7:0 gegen Brasilien zur WM konnte nicht größer gewesen sein, denn das Stöckchen entpuppte sich als Bügel mitsamt meiner im Schlamm versunkenen Brille dran. Das war mir dann doch nicht nur eine Runde für die “falsche Brücke” wert…
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Wetten das…?” als Teil 6. Euer Mario.
6. „Digitale Medien – Segen und Fluch zugleich…
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: Heute aus aktuellem Anlass mit dem Titel: “Digitale Medien – Segen und Fluch zugleich…” an Stelle von “Wetten, dass…?”
Heute wird bei jeder Gelegenheit, an jeder Stelle, zu jeder Zeit und das Handy gezückt. Jedoch wenn mal plötzlich und dringend eine Kamera gebraucht wird, ist weit und breit niemand zu sehen!
Aber erstmal auf Anfang: Mit der Freiheit wieder im Zweier ohne aufs Wasser zu dürfen, verbindet sich natürlich auch wieder der vollumfängliche Arbeitsalltag – alles Gute ist halt nie beisammen! Wie es nun das Schicksal so wollte, hat mich eine Vollsperrung auf der Autobahn ausgebremst pünktlich zum Training zu erscheinen. Die Ruderplätze sind derzeit begehrt und somit auch schnell Ersatz gefunden…
Nun gibt es in unserem Verein die verschiedensten “Ruderschulen”, der Eine hat’s beim Club gelernt, der Andere beim Sig Hanus als Steuermann. Einer rudert seit Kindheit an, ein anderer wieder als Späteinsteiger im “hohen” Masters-Bereich. Einer riemt sein Leben lang, ein Anderer versucht’s mit Stäbchen und wieder ein Anderer mit beiden. Lange Rede – kurzer Sinn; zwei Koryphäen auf jeweils ihrem Gebiet nutzten gemeinsam die Gelegenheit für eine Trainingseinheit.
Wahrscheinlich war nach 12km Blätterschleifen die Konzentration beim Anlegen nicht mehr auf ganz hohem Niveau, mutmaße ich mal! Nach Augenzeugenberichten waren jedenfalls die Kommandos und der Ansteuerwinkel an den Bootssteg nicht ganz optimal… Erschwerend kommt noch dazu, dass sich ein gelernter Skuller, um das Blatt auf dem Steg zu entlasten, sein Gewicht auf das Backbordskull verlagert. Dieses fehlt allerdings bekanntlich im Riemenzweier, so dass sich die Strömung das Blatt des leger weiterrudernden Backboard-Manns bemächtigte und auch nicht wieder hergab. Es kam, wie es kommen musste – das Boot samt Mannschaft wurde in Zeitlupe, aber mit Macht ausgehebelt. Es blieb gerade noch so viel Zeit, die “Reißleine” an den Schuhschnallen zu ziehen und die kürzeste Schwimmstrecke ans Ufer auszuspähen, dann schlug die Elbe eiskalt über den Köpfen zusammen…
Und die Moral von der Geschichte: vergesst beim Training das Anlegen nicht!
Zu aller Entwarnung; es gab bis auf einen Kratzer am Ego eines gelernten Clubruderers, weder Material- noch körperliche Schäden! Aber jede Menge Lacher, leider keinerlei Bildmaterial aber für mich lustiges Material zum Schreiben. “Riemen- und Dollen-Bruch! Baut keine – Sch…”
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Wetten, dass…?” als Teil 7. Euer Mario
7. „Wetten das…?“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Wetten, dass…?”
Auch wenn das Rudern unsere Leidenschaft ist, jagt die Generation “ALT” immer noch gern dem Runden nach, welches in das Eckige muss! Dafür wurde der “Wembley-Rasen” hinterm Bootshaus unser Heiligtum und an jeder freien (Trainings-)Minute, zum Leidwesen eines jeden Maulwurfs, ausgiebig zum Kalorien Verbrennen genutzt. In den Wintermonaten wird dies nun schon seit Jahrzehnten altersgemäß am Freitagabend in die wohlige Halle verlegt. Ob Copitz, Sonnenstein, oder Fortschritt-Halle, es waren meist heiße Duelle und lustige Begebenheiten, was bei dem ein oder anderen hier sicherlich ein Lächeln hervorbringen wird.
Aus dieser vereinsübergreifenden Leidenschaft entstanden hin und wieder auch Einladungsturniere, wie das hier beschriebene im SFZ-Pirna.
Der Ausgang ist mir allerdings nicht so in Erinnerung geblieben, wie die Siegerfeier danach. Mit “Wetten, dass …?” gaben sich der damalige Betreiber des SFZ und unser heutiger Sportvorstand die Hand! Wetteinsatz war zwar eine nicht uninteressante Anzahl an Frei-Bier-Fässern, aber viel interessanter war die Wette selbst! Im bierseligen Wortgeplänkel wurde dem technisch sehr anspruchsvollen Rudersport mit: “das kann doch jeder”, sehr Unrecht getan und mit dem Satz: “du schaffst es ja nicht einmal durch die Brücke!” gekontert. TOP-die Wette gilt!
Beim Einlösen der Wettschuld entpuppte sich der Herausforderer zwar als wahres Naturtalent, aber auch beim dritten Anlauf kam er nicht durchs Joch und kippte um.
Und die Moral von der Geschicht, “Alter schützt vor Torheit nicht!”
Auch mit über 50 hat dieses Erlebnis den Vollblutsportler noch zum Rudersport gebracht und der Wille und Ehrgeiz lässt ihn seitdem als Vereinsmitglied am Ziel: Vereins-Kilometer-Meister arbeiten…
Ein nächstmöglicher Wetteinsatz wäre doch die Brückendurchfahrt im Riemen-Zweier? Wetten du schaffst das…?
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Technik, die begeistert…?” als Teil 8. Euer Mario.
8. „Technik die begeistert…“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Technik die begeistert …?”
Das Herzstück eines jeden Rudervereins ist das Trainerteam und dessen unverzichtbare Grundlage für ein optimales Wassertraining ein Motorboot. Und davon haben wir sogar eine ganze Flotte. An dieser Stelle ein großes Lob an unseren Macher, der diese Armada mit viel Fleiß und Herzblut in Schuss und fahrbereit hält. Aber ich würde nicht darüber berichten, wenn es nicht auch da etwas zu Schmunzeln gäbe. Wenn wir früher mit unseren Booten die Trainer kreuz und quer über die Elbe gedrängt haben und den einen oder anderen Scherstift herausforderten, stellt sich heut auch schon mal der Trainer selbst ins Abseits.
Eine von vielen zu belächelnden Situationen war der großen Power geschuldet, aber nicht der des Motors. Da wurde beim manuellen Anreißen einfach die Leine zerfetzt. Nun wäre in dieser Situation nichts passiert, aber vor Schreck wurde der Motor gleich wieder ausgemacht. Pech nur, dass er nun nicht wieder zu starten ging und Heidenau immer näher kam…
Jetzt kommt unser “Freund und Helfer” in Blau-Weiß ins Spiel, der seinem Namen diesmal alle Ehre machte. Unser havariertes Boot wurde absolut unkompliziert und durchaus medienwirksam sicher an den Steg geschleppt. Fehlte nur noch Blaulicht und Sirene!
Bis auf ein paar Schreckminuten, kräftige Paddelschläge und wieder “Überstunden” für den Motorbootswart ging aber alles glimpflich mit einem Augenzwinkern ab. Jetzt gibt’s keinen Zweitakter mehr bei uns und alle Motoren haben Elektrostarter…
An dieser Stelle noch ein Nachtrag in eigener Sache: Hier ist es ebenfalls angebracht die tolle Arbeit und die enorme Verantwortung unseres Trainerteams zu würdigen. Das kann man nicht oft genug betonen, aber auch dabei passiert hin und wieder mal was Lustiges 😉
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “(fast) eingeholt, ohne zu überholen…” als Teil 9. Euer Mario.
Teil 9: „Fast eingeholt ohne zu überholen, besser trotz falsch Abbiegen noch im Rennen geblieben“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Fast eingeholt ohne zu überholen, besser trotz falsch Abbiegen noch im Rennen geblieben“
Von den Meißnern hatten wir die Idee, einmal dieses Berlin Event zu probieren.
„QUER DURCH BERLIN 2010“
Es klang nach sportlichem Wert auf einer Strecke, auf der ein „Normalbürger“ sonst nicht Rudern darf, obwohl es keine Mauer mehr gibt. Die Strecke führt zwischen Schleuse Spandau auf der Spree fast bis zum Kanzleramt. Genauer – nur bis zur umgangssprachlich bekannten schwangeren Auster (oder dem Haus der Kulturen). Gerudert wird knappe 7 km in Vierern und Achtern, alle gesteuert – damit man weiß oder sieht, wohin man fährt. Den für uns wichtigsten Hinweis für die Strecke erhaschten wir von unseren Bäumelingen, kurz nach großen Renneinweisung. „Bei den Abzweigungen immer ganz links“ halten. Ein kurzer Blick auf den Streckenplan (siehe Anhang) musste reichen und dann ging es auch schon los. Der hektische Modus hatte sich bereits bei der Anfahrt eingestellt, da wir nicht bedachten, dass alle Berliner Sonnabendvormittag ihre Stadt bevölkern müssen. Im Boot kehrte dann etwas Ruhe ein. Wir legten vom Steg ab und wurden bald von den Mixbooten in Augenschein genommen. Grund war, dass bei uns nur eine Frau ruderte und die Zweite steuerte. Diese Irritationen waren teilweise verständlich, weil kurz vor uns die echten Mixvierer am Start waren. Diese sahen in uns einen bevorteilten Konkurrenten.
Wir hatten uns jedoch für die Offene Klasse entschieden und starteten mit zwei deutlich jüngeren Crews.
Der Einzelstart war unspektakulär und so kamen wir gut ins Rennen. Hochmotiviert absolvierten wir die ersten Meter und waren bis 2000 Meter gut im Geschehen. Ja und dann kam die erste und wohl einzige kritische Stelle. Die rechtwinklige Abzweigung der Spree, hatte noch einen weiteren ganz linken Abzweig. Dieser auf der Karte markierte Stummel war jedoch ein richtiger Kanal, der zurück zum Startgebiet führte. Und wir hatten noch „ganz links“ im Ohr. Also zogen wir in diesen Kanal, der uns für der Wahre erschien. Doch leider war nicht die Spree, sondern der Kanal. Bis wir die Signale der aufregend winkenden Streckenposten realisierten und mit einer scharfen Wende drehten, vergingen kostbare Sekunden. Allerdings schafften wir es, wie bei der Formel 1, knapp vor dem nachfolgenden Jungmännervierer wieder auf den Kurs zu kommen. Da hatten wir gut 30 Sekunden eingebüßt. Jetzt witterten die „Jungen“ Morgenluft und versuchten gleich zu attackieren. Doch wir hielten dagegen und ein Spurt jagte den nächsten. Auch mit etwas Glück blieben wir vorn, denn einmal rettete uns die Innenkurve und beim zweiten Mal eine schmale Brückendurchfahrt, die kein Nebeneinander erlaubte. In der Folge spürten wir deutlich unsere Zusatzrunde, haben aber den Platz gehalten. So verlief dieser spannende Zweikampf bis ins Ziel.
Völlig breit überfuhren wir die Ziellinie. Wir waren mit unserer Leistung sehr zufrieden, obwohl dennoch nur der 3.Platz heraussprang.
Und klassisch flammten nach der Zieldurchfahrt bis zum Anlegesteg auch die Proteste aus den Mixbooten wieder auf. Beim ersten Bier danach war alles aufgeklärt und der Protest schlug in Bewunderung um.
Unser Dank galt dafür unseren Mädels, die sich klasse am Schlag und Steuer geschlagen hatten.
Von dem interessanten Ambiente dieses Spreeabschnittes hatten wir natürlich kaum etwas mitbekommen. Das verfolgten wir erst hinterher im Internet. Da fiel uns dann auch der „ganz linke Kanalabschnitt“ auf. Der natürlich für die Berliner nicht der Rede wert war, weil er ja zurück zum Start führte.
Die Erfahrung lehrte uns nun, dass es sich lohnt schon vorher sich einmal ausgiebig zu informieren.
Mittlerweile haben wir Pirnaer einige Erfahrungen bei diesem Event gesammelt und können gern aus dem Nähkästchen plaudern.
Dieser Spreeabschnitt darf normal nicht von Sportbooten befahren werden. Das ist mal nicht den politischen Gründen (Kanzleramt) geschuldet, sondern gewährt an engsten Stellen der Fahrgastschifffahrt die reibungslose Durchfahrt.
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “früher BEZEICHNEND – heute VERWERFLICH…” als Teil 10.
(Heute mal) euer Christian.
10. „früher BEZEICHNEND – heute VERWERFLICH…“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “früher BEZEICHNEND – heute VERWERFLICH…”
Wer nutzt sie nicht, die Kurz-, oder Spitznamen?
Ein Spitzname (im 17. Jahrhundert spitz ‚verletzend‘), auch Übername, Ulkname, Neckname, Scheltname, oder Spottname genannt, ist ein Ersatzname für den realen Namen einer Person. Dieser Beiname kann auch eine Unvollkommenheit andeuten. In der Regel übertrifft er den eigentlichen Namen an Witz und wird häufig nach äußeren Merkmalen, dem Verhalten, dem Beruf, der Funktion oder nach Bezeichnungen, die zufällig entstehen und Anklang finden, gebildet. Daneben kann ein Spitzname auch als Verballhornung des Namens, oder anderer Eigenschaften gebildet werden und davon treffen wir im PRV so einige an:
- Fanny, Nickel, Archi, Schmidtl, Hermi, Diddi, Mühli, Pfitze, Hippie, oder Wiedel sind also vom Namen abgeleitet und meist mit “i” hinten abgekürzt.
- Manchmal ist er auf Grund optischer Erscheinung, oder besonderer Merkmale und Eigenschaften (mitunter auch durch das Berufliche) entstanden. China, oder Chinese, Neger, Jumbo, Specki, Eisenzahn, Nuckel, Ärschel, Doc, oder auch Eisenarm sind Beispiele dafür.
- Ab und an prägen simple Schreibfehler den Namen wie bei Olfa/Alfa von Olaf und Chewie, der Kurzform vom StarWars Chewbacca, weil die Regattameldung Rebacca, statt Rebecca lautete.
- Andere wiederum entstanden durch akustische und namentliche Ableitungen, wie bei Hackl-Schorsch, Humus, Major, oder Grete Nickelmo
- Aber auch tragische Momente führten zum Namensableitungen.
- Wieder andere waren einfach da, wurden von anderen übernommen, oder entstanden nach nicht so lustigen Begebenheiten. wie Hans-Moni, Fitti, Max, Backbord, oder Rillo.
- Vielfach erleben wir ja heute nur noch die einfachste Form, in dem am Vor- oder Nachnamenstamm ein „i“ angehangen wird.
Früher waren die Spitznamen Gang und Gäbe. So manch mitrudernder Aktive und sogar der eine oder andere Übungsleiter und Trainer wußten nicht, wie denn der Sportler mit bürgerlichem Namen heißt. Auch heute noch…
Allerdings wären manche der Namen heute verwerflich, also gar nicht mehr richtig “gesellschaftsfähig”. Praktisch jedoch sind sie noch allgegenwärtig und es stören sich nur sehr wenige daran.
Viele derer sind mit einer kleinen Entstehungsgeschichte, oder Anekdote verbunden, wovon wir einige in der kommenden Zeit nochmal zum Besten geben wollen.
Gern könnt ihr aber auch Eure Geschichten und Namen zu diesem Thema senden!
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Wasserzeichen, des einen Freud, des Andern Leid…” als Teil 11. Euer Mario
11. „Wasserzeichen, des einen Freud – des anderen Leid“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Wasserzeichen, des einen Freud – des anderen Leid”
Schifffahrtszeichen (volkstümlich auch Wasserzeichen) sind hör- oder sichtbare Markierungen, die als Navigationshilfen in der Schifffahrt dienen. Im Binnenbereich, also auf Seen und Flüssen ermöglichen sie ein sicheres Navigieren. Typische Schifffahrtszeichen sind Tonnen, Baken und Leuchttürme. Der uns nächste, allerdings Binnenleuchtturm befindet sich in Moritzburg… – allerdings ist er fürs Rudern nicht relevant!
Was nun für die Berufsschifffahrer als unabdingliche Hilfe ist, entpuppt sich für die Wassersportler schon hin und wieder mal als ernstzunehmender “Gegner”. Erst recht auf fließendem Gewässer.
Auch hierzu gibt es wieder im wahrsten Sinne des Wortes, „körpernahe Berührungspunkte“ mit Pfählen, Reusen, Strompiepen und ähnlichem. In Erinnerung bleibt meist die recht lustige Situation, die aber tatsächlich oft gefährliche Aktionen heraufbeschwor.
So passiert vor einigen Jahren zur Wanderfahrt Budapest – Bratislava im gesteuerten GIG-Doppelvierer unserer damals, mit Verlaub, noch ETWAS jüngeren Damen. Völlig überwältigt von den vielen Eindrücken rechts und links der Donau, übersahen sie die EINZIGE Tonne mitten auf dem Fluss, kollidierten und kippten samt aller an Bord befindlichen Wanderfahrt-Utensilien um. Nichts passiert außer nass – und alle Lacher auf ihrer Seite. Auch die Wanderruderer der „älteren Herren“ werden sich an diese Donautücke erinnern.
Nicht so glimpflich erging es beim Elbepokal unserer “Pirna”. Sie war gerade getauft und auf ihrem erstem Regattakurs Richtung Blaues Wunder. Bei den Beschleunigungsschlägen in der Startphase war die erste grüne Tonne bereits mittig voraus und vom Steuermann nicht zu sehen. Das Rennen war zu Ende, ehe es begann. Unsere „Pirna“ sah aus, wie die Concorde, mit geklappter „Nase“ (nur eben hier nach obenstehend). Zum Glück ging es ohne Personenschaden ab, alle Aktiven erreichten das rettende Ufer. Heute sieht man dem Boot nicht mal mehr die Operationsnarbe der Werft an.
Ein anderes Achtererlebnis gab es zu Zeiten unserer „Leistungssport“- Steuerleute beim Club. Während einer Trainingslagerfahrt hatte sich der Mann am Steuer bei der Anzahl der Begrenzungspfähle verzählt. Das hatte zur Folge, dass er am nicht gezählten Pfahl noch in voller Fahrt alle Backbordausleger abrasierte. Nach überwundenem Schreck, war zumindest bei den Ruderern die Freude groß. Sie bekamen außer dem unglücklichen Steuermann alle trainingsfrei…
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten!” als Teil 12. Euer Mario
12. „PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten Teil I!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten Teil I!”
Pirnaer Ruderverein 1872 e.V. ist:
- nächstes Jahr: 150 Jahre Rudern in Pirna vom 02.09. bis 04.09.2022
- kompetente und kontinuierliche Vereinsführung
- fast 300 Mitglieder in 10 Trainingsgruppen und 18 Übungsleitern+ Trainern
- langjährige Sponsoren und Unterstützer
- eine rot-weiß-gelbe Fahne mit rotem Stern in der Mitte
- rot-gelbe Sportkleidung, wie auch Pirnas Stadtfarben
- 8 Bootshallen (6 Bootshaus, 2 Sportstätte Carolabad)
- 1 Motor-/Drachenboothalle
- 1 Kraftraum
- 1 Ergometer-Raum
- 1 Ruderkasten
- 28m Steganlage
- 2 Umkleide-/Sanitärbereiche
- 1 Werkstatt
- 1 Technikhäuschen
- 1 Sport-/Zeltplatz, 1 Geräteschuppen
- 1 Vereinsbus
- 4 Motorboote (+1 Boot Reserve)
- 1 Lastenanhänger
- 2 Bootstransportanhänger (Ein- u. Zweiachser)
- 1 Motorbootstrailer
- 1 bewirtschaftete Vereinsgastronomie mit Dachterrasse und Biergarten und
- diverse Stell- und Parkplätze
Einfach zusammengefasst:
UNSER VEREIN
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten Teil II” als Teil 13. Euer Mario
13. „PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten Teil II!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “PRV mit Nackten – Zahlen und Fakten Teil II!”
Pirnaer Ruderverein 1872 e.V. ist: UNSER VEREIN
- Im Gründungsjahr 1872 mit sieben, heute mit fast 300 Mitgliedern
- Der älteste Vereinsvorsitzende war über 60, die jüngste knapp 30 Jahre
- Der Vereinsrekord seit digitalem Aufzeichnungsbeginn nach der Wende steht bei 89984 Ruderkilometer in einem Jahr, erzielt durch 259 Sportler aller Altersklassen bei 8414 Ausfahrten in 97 Booten aller Gattungen.
- Aufgegliedert in neun Trainingsklassen sind in den Kategorien Schüler, Junioren, Kader-/Leistungssportler, Skullys, Freizeitgruppe, Senioren, Masters und Mittwochs-Runde Weibchen und Männchen integriert.
- Der Vereinsrekord durch einen einzelnen Sportler liegt bei 1851 Ruderkilometern in einem Jahr, erreicht mit 114 Ausfahrten in fünf Bootsklassen im Jahr 2018!
- Auf mehr als 30 Regatten in den unterschiedlichsten Alterskategorien wurden zum Beispiel im Jahr 2017 über 200 Siege errudert. Von den Juniorenweltmeisterschaften bis hin zur Vereinsmeisterschaft geht es quer über Europas Regattastrecken.
- Aus dem PRV gehen auch Welt-, Europa- und Olympiamedaillengewinner hervor.
- Den Trainern stehen zur Begleitung der Trainingseinheiten 5 Motorboote zur Verfügung, von denen ständig 4 im Einsatz sind. Jedes davon verbraucht bei etwa 200 Betriebsstunden pro Saison ca. 500,-€ als Treibstoff-, Betriebsmittel- und Wartungskosten.
- In unseren Hallen liegen insgesamt 100 Ruderboote vom Anfänger-Einer für ca. 1000,-€ Anschaffungskosten, bis hin zum Flaggschiff des Vereins – einem Filippi-Achter für mehr als 40000.-€ Neupreis! Dazu noch ein Drachenboot und diverses Ruder-, Ausrüstungs- und Regattaequipment.
Für Interessierte als Beispiel die aktuelle Preisliste von SWIFT RACING – Berlin: Preisliste - Das meistgefahrene Rennboot ist jedes Jahr ein Einer, in der Regel mit fast doppelt so viel Kilometern als das Zweitplatzierte. 2020 war das der Harlequin mit 1522km bei 172 Ausfahrten. Gefolgt vom Doppelzweier Eisvogel mit 821 km bei 95 Ausfahrten.
- Unser Vorstand setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen, der Jugendvorstand nochmal aus sechs.
- Seit 2021 kommt auch der Vorsitzende des Landesruderverbandes Sachsen aus unserem Verein und ist somit neben seiner Tätigkeit als Wettkampfrichter, gerademal der 3. Präsident seit der Gründung des Verbandes 1990. Ihm gehören 15 sächsische Rudervereine an.
Einfach zusammengefasst: UNSER VEREIN IST (an der) SPITZE
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Damals war’s…” als Teil 14. Euer Mario
14. „Damals wars…!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Damals wars…!”
Ich weiß nicht mehr genau, ob es die Erste war, aber es war eine der ersten Regatten nach der Wende 1989 – Die Einladungsregatta zum Achterausscheid in Datteln.
Unsere gesamte Mannschaftsstärke samt Cheftrainer und Fanclub passte in den Robur-Bus der Energieversorgung. Mit max. 80km/h düsten wir also freitags nach der Arbeit im Bootshaus los. Nur das die Stadt Datteln im nördlichen Ruhrgebiet im Zentrum des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Münster liegt. Von internationaler Bedeutung ist das in Datteln gelegene Kanalkreuz Datteln, welches den weltweit größten Knotenpunkt künstlicher Wasserstraßen darstellt. Auf einem dieser Kanäle fand die Regatta im Ausscheidungsmodus statt. Es kamen in mehreren Läufen immer die schnellsten eine Runde weiter und wir sind wohl mit Unterstützung des dortigen Rudervereins sogar 3. oder 2. geworden. Aber das ist gar nicht die Geschichte.
Nach über 12 Stunden Robur-Bus-Fahrt ins ferne Ruhrgebiet kamen wir völlig breit um 5:30 Uhr am Regattaort an. Was wir nicht wussten, diese Regatta war ein Volksfest in diesem kleinen Nest. So wurden wir lautstark von der hiesigen Feuerwehr in voller Mannschaftsstärke begrüßt – aber eben vorm Bierstand. Deren Einladung konnten wir nicht widerstehen, so dass die Feuerwehr die Letzten und die Pirnaer Ruderer die Ersten am Ausschank waren. Und es gab “Warsteiner – das einzig Wahre” was wir bis dato lediglich aus der Werbung kannten. Diese Regatta, vergleichbar mit einem Tag der Ruderbundesliga, haben wir im wahrsten Sinne des Wortes gefeiert und haben im Anschluss daran noch den Rummel unsicher gemacht. Alle etwas angefixt haben wir selbst den Chef zum “Break Dance” überredet. Und jetzt kommt’s: Uns Ossis etwas Gutes tun wollend entschloss sich der Fahrgeschäftsführer zu mehreren Sonderrunden und deutete wohl die heftigen Armbewegungen unseres Chefs, wegen Übelkeit sofort anzuhalten, falsch!
Jedenfalls hat seit diesem rein körperlichen Erlebnis niemand mehr unseren ehemaligen Vereinsvorsitzenden auch nur in der Nähe eines Rummels oder gar Fahrgeschäfts gesehen …
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Damals war’s…in loser Folge” als Teil 15. Euer Mario
15. „Damals wars…!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Damals wars…!”
…und auch wieder nicht mehr genau zu definieren, aber auf jeden Fall im Oktober und auf dem Starnberger See und im Fledermaus-Achter der TU Dresden.
Das Event war der Roseninsel-Achter, eine Langstreckenregatta auf dem Starnberger See bei der zweimal 6km zur Roseninsel, einer Wende und zurückgerudert werden.
Insgesamt melden sich ca. 50 Boote mit ungefähr 500 Aktiven und Betreuern für die Regatta. Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch das Ausland ist immer stark vertreten. So gehen Teams aus Großbritannien, der Niederlande, Dänemark, Tschechien, der Schweiz und Österreich an den Start. In 4 Wellen und bis zu 20 Achter nebeneinander an der Startlinie liegend, ergibt ein imposantes Bild, nicht nur für die Zuschauer. Der See gerät schlagartig ins Kochen, wenn alle, durch einen Böllerschuss losgelassenen Achter, das Wasser durchpflügen!
Es waren Traumbedingungen und wir hatten einen perfekten Start, so dass wir bis zur Insel nur noch Seite an Seite mit einer dänischen Auswahl lagen. Die Wende war „Hammerhart“, gefühlte 100m nur Steuerbord und die rote Seite konnte nichts tun…
Unser Plus war die Innenkurve und nun gepusht von den Nordländern im Heckwasser verlangten uns die 6km Rückfahrt nochmal alles ab. Einen knappen Vorsprung ins Ziel rettend überfuhren wir als erster die Start-Ziellinie und jetzt kannte auch unser Jubel keine Grenzen mehr… Wie wir zur Siegerehrung dann erfuhren, krönte man uns zum Sieger ALLER KLASSEN mit neuem Streckenrekord.
Zur Medaille gab es noch obendrauf die höchste Bayerische Auszeichnung im Breitensport – den Bayerischen Löwen in Porzellan. Aber leider nicht zum Mitnehmen, nur fürs Foto in der Münchner Sonntagsausgabe der Tageszeitung.
Einen weiteren Rekord erzielten wir dann noch beim Hochwerfen des Steuermanns (mit Auffangen natürlich).
Der Höhepunkt der Geschichte kommt wie immer erst jetzt. So wie wir rudern, können wir mindestens auch feiern und das sogar mit den nur knapp unterlegenen Dänen. Alle bereits gut zurechtgemacht und in meiner unverwechselbaren sächsischen Großklappenmanier ergab sich folgender Wortwechsel mit dem Dänen-Achter: “Wenn ihr an einem Wochenende zweimal verlieren wollt, dann kommt doch morgen zur Sprintregatta nach Regensburg“. Zur Erklärung; ein Fledermausmitglied ist Mitglied im Regensburger Ruderverein und hat uns zu deren Ruderfest eingeladen und den Achter zum 500m-Sprint gemeldet. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, die Dänen haben nachgemeldet! Lange Rede kurzer Sinn, wir hatten klar führend nach 500m gerade noch den Bugball vorn. Es hätte keinen Meter länger sein dürfen!!! Glück gehabt – manchmal wird eben auch eine große Fresse nicht gleich bestraft…
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Damals war’s…” als Teil 16. Euer Mario
16. „Damals wars…!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Damals wars…!”
Nicht nur olympische Regatten wurden vom Wetter beeinflusst, auch wir hatten bis dato bei unseren Rowing-World-Masters-Regatten mit einigen Witterungsunbilden zu kämpfen. Dabei waren dichter Nebel in Groningen und Dauerregen beim ersten Mal in Velence noch das kleinste Übel. Fest im Gedächtnis aller Teilnehmer wird sich aber das erste Mal Bled eingebrannt haben…
Es war eine Traumveranstaltung in einer Traumkulisse, auf der wohl schönsten Regattastrecke der Welt – zumindest aber Europas. Als sich mitten in den Finalläufen der Masters-Männer-Einer der Himmel verdunkelte, dachte wohl jeder noch an einen normalen Gewitterguss. Doch das was sich daraus dramatisch entwickelte, erinnerte stark an Hitchcocks “Die Vögel” – überall blutende und sich in Sicherheit bringende Menschen, zertrümmerte Autoscheiben, verbeulte Autodächer, durchschlagene Boote. Selbst die sich auf dem Wasser befundenen Wettkämpfer ließen sich umkippen, um unter ihren Skiffs Schutz zu suchen… Aus erst erbsengroßen Hagelkörnern entwickelten sich in kürzester Zeit tischtennisgroße Eisgeschosse, welche in nicht mal 1 Minute ein Bild der Verwüstung hinterließen. Die körperlichen Schäden hielten sich meines Wissens zum Glück in Grenzen, jedoch die entstandenen materiellen Schäden an Equipment und Ausstattung waren enorm. Allerdings kein Grund bei der Neuauflage vor geraumer Zeit nicht dabei zu sein und mit einem der Besten Resultate für den PRV wieder heimzureisen.
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Das Phantom-Winterlager…” als Teil 17. Euer Mario
17. „Phantom-Winterlager…!“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Phantom-Winterlager…!”
- Das Phantom ist allgemein eine unwirkliche Erscheinung im Sinne eines Trugbildes oder einer Einbildung. Das schon mal vorweg (lt. Wikipedia)
GANZ FRÜHER, als sich das Telefon noch an einer Strippe befand und sich frei zugänglich ausschließlich nur zum Telefonieren eignete gab es in der BSG Fortschritt Pirna, Abteilung Rudern eine rührige Seele, die sich nicht nur um das Leistungsniveau der Sportler maximal engagierte.
Was heute selbstverständlich durch einem Luxusreisebus und anschließendem Pistenbully-Gepäcktransport abgesichert wird, war nicht immer selbstverständlich. Unsere Höhentrainingslager waren zu DDR-Zeiten die Kammlagen des Riesengebirges und die damit verbundenen Abenteuer; sowohl bei der „Buchung“ als auch bei der Durchführung…
Es war Anfang der Achtziger und es stand das Winterlager in Rübezahls Reich an. Als 22-köpfiges Vereinsteam ging’s mit (Ruck)Sack und (Ski)Pack vom Bahnhof Pirna in Richtung Horny Misečki (Höhe über normal Null 1100m) ein beschwerlicher Weg, wie sich später herausstellte. Und das sollte nur der Anfang unserer Odyssey gewesen sein! Nach mehrmaligem Umsteigen, Umleitungen und immer kleineren Zügen; bis hin zum Schienenbus, schafften wir es, bis Sage und Schreibe 9Uhr abends zum Zielbahnhof. Das einfachste Teilstück war geschafft und zur völligen Dunkelheit kam noch ein Fußmarsch im verschneiten Gelände dazu. Als „Marscherleichterung“ blieben die Skier im Bahnhofsdepot. Noch voller Vorfreude mit „nur“ noch Gepäck für eine Woche Training im Winter am Mann, machten wir uns zu Fuß auf den letzten Tagesabschnitt.
Zum Glück hatten die Mädels ihren „Stern Recorder“ (googelt einfach danach) dabei…
Mitternacht hatten wir die beschwerlichste Tour unseres bisherigen Lebens absolviert! Ziel waren die Habichtsbauden, gleich neben der Goldhöhe auf 1400m und es traf uns fast wie ein Schlag, denn es lag weder eine Reservierung für uns vor, noch gab es eine Möglichkeit der Übernachtung, schon gar nicht für eine Woche!!! Das Einzige was uns angeboten werden konnte, war ein Schlafraum mit 4 Doppelstockbetten in einem Nebengebäude, was wir natürlich annahmen. Fix waren die 4 Betten zu einer Fläche zusammengeschoben, um so für 11 oben und 11 unten einigermaßen Platz zu schaffen.
Der Schlaf hielt sich dementsprechend sehr in Grenzen – wie das morgendliche sporadische „Sonntagsfrühstück“ auch. Damit war das Winterlager auch schon beendet, ehe es überhaupt begann. Der Abstieg im Hellen fühlte sich fast doppelt so lang an. Aber es gab auch dann noch Heldentaten! Ein Großer und ebenso schwerer Ruderkamerad wollte halt einfach die Serpentinenstraße abkürzen und bekam prompt einen Einblick in das Verhältnis: viel und leichter Schnee vs. großer und schwerer Körper – die Schultern und der Kopf waren noch zu sehen! Es dauerte auch ein ganzes Weilchen, um aus dieser misslichen Lage wieder herauszukommen, aber das nur nebenbei!
Fakt war: Riesengebirge, DDR-Zeit, Winter, Sonntag, 22 Mann, ČSSR und dann noch Zugfahren müssen – Wir waren völlig down in der Nacht auf Montag wieder zu Hause und den verblüfften wohl auch eine Erklärung schuldig… Das Trainingslager fand dann mit Pendelverkehr zwischen Pirna und Altenberg statt, auch nicht schlecht gewesen und die beiden darauffolgenden Saisons wurden mit die erfolgreichsten im nationalen Wettbewerb.
Im Jahre 1987 wurden die noch verbliebenen 2 Gebäude der Jestrabi-Bouda abgerissen und es leben nur noch die Erinnerungen, wie die hier von Mosi und Nickel. Danke Euch
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: “Unverhofft kommt oft…” als Teil 18. Euer Mario
18. „Unverhofft kommt oft …“
Hallo Leute, Freunde, Unterstützer und Sympathisanten: “Unverhofft kommt oft …!”
… und das nicht nur im positiven, sondern auch im negativen Sinn! Aber der Reihe nach:
Wir waren im PRV nicht immer so eine imposante Masters-Riege wie heute. Es gab um die Millenniumzeit in Pirna keine freien Bootsmannschaften, so dass ich in Dresden und insbesondere beim DrRV anheuerte. Dort gab es 3 Riemer, die Unterstützung benötigten und mir als „Gastruderer“ die Chance boten. Es war eine interessante, trainingsintensive und auch erfolgreiche Zeit im R4- und im R2- mit starker Konkurrenz im eigenen Team. Leider gab es auf dem Höhepunkt unserer gemeinsamen Zeit, als wir 4 endlich auf identischem Leistungsniveau waren, kein Happy End. In der Nacht vor den Euromasters München 2001 verstarb völlig überraschend mein Zweierpartner – das war’s dann für diese Saison. Wir vielen verständlicher Weise in ein Loch!
Wie heißt es so schön, nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Der Umstieg auf einen „neuen“ Partner stand allerdings anfangs nicht gerade unter einem guten Stern, denn die Erfolgsaussichten, durch den steten Trainingsfleiß, wurden kurz vor den World-Masters-2002 regelrecht durch das Jahrhunderthochwasser weggespült. Wahrscheinlich gab uns die unfreiwillige Trainingspause auch noch den Rest. Mit der Voraussetzung reisten wir dann zur kurzfristig dennoch stattfindenden Regatta nach Račice. Zu allem Übel kenterte unser verborgter Zweier kurz vor Start noch mit Bootsschaden. Wir waren aber trotzdem pünktlich am Start mit dem Wissen um eine Videoaufnahme unseres Zweierrennens gebeten zu haben. Das Tape zeigt das gesamte Rennen, und erfahrungsgemäß die hinteren Boote des Feldes im Focus. Durch einen Schwenk kurz vorm Ziel auf die beiden führenden Boote kamen wir mit unserem Endspurt doch noch ins Bild – als SIEGER! Später kamen noch zwei Achtersiege in Bled dazu. So kamen in Anlehnung an unsere Fußballweltmeister die drei Sterne über das Vereinslogo auf der Brust meiner Ruderweste…
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit: „Wer rudern kann, kann auch feiern…” als erster Teil (19) in einer weiteren losen Serie. Euer Mario
19. „Wer Rudern kann, kann auch feiern …“
…und das wird bei uns schon immer groß geschrieben. Ob spontan auf der Regattaheimfahrt, nach der Sektionsregatta im Saal, oder ganz groß über Wochen hinweg bei zahlreichen Faschingsveranstaltungen, es wurde immer mit viel Kreativität und Engagement vorbereitet. Aus den Ikarus- und H6-Bussen mit Anhänger wurden Kleinbusse und Privat-PKW, aus der Sektionsregatta das Vereinsfest und das Faschingstreiben wurde leider ganz eingestellt.
Eines hat allerdings die lange Zeit der Umbrüche überstanden – unsere Siegerfeier! Anfänglich als „normale“ Fete begonnen, entwickelte sich die mittlerweile auch Personenzahlenmäßig größte Veranstaltung zur Vereinsgala. Dieses findet man nicht nur in der Kleiderordnung wieder, sondern auch in der Vielzahl der Ehrungen und Auszeichnungen. Besonders aber im Zusammensein von jung und alt. So hat sich der Dresscode „Krawattenpflicht“ bis zu den Jüngsten im Bootshaus durchgesetzt und bei den Damen jeden Alters fehlt eigentlich nur der Rote Teppich um mit Cannes mitzuhalten…
Behalten wir uns diese Tradition auch unter den derzeitigen nicht gerade optimalen Bedingungen.
Mit einer imaginären BEUTELRATTE lesen wir uns nächste Woche wieder, mit einer weiteren Folge von: „Wer rudern kann, kann auch feiern…” als Teil 20. Euer Mario
20. „Wer Rudern kann, kann auch feiern …“
Nach einer kreativen (Feier-)Pause, heute wieder an gewohnter Stelle.
Nach Geburtstags-, Oktober- und Ruderfest – Feierlichkeiten mit einem Rückblick auf vergangene Zeiten. Dem legendären Pirnaer Bootshausfasching, noch vor dem in der Lok, in der Post oder auch in Dorf Wehlen. Die Silvestergala im Saal war der Startschuss; alles war akribisch geplant, dekoriert und einstudiert. Es war für jeden ein Bedürfnis dabei zu sein. Aus unserem Fundus wurden die Räume getreu dem Motto dekoriert. Für die meist recht frivolen Wandbilder sorgte jedes Mal der Profidekorateur der Staatsoperette mit seinem frechen Pinsel. Begonnen hat es mal mit Fasching in Saal und „Elbzimmer“, damals war die Gaststätte noch Herren-Umkleide und ein Pokalzimmer. Später wurde der Bereich der jetzigen Garderoben mit zum Tanzen und Amüsieren genutzt. Es legte ein DJ auf und es gab eine Bar oben und eine unten. Im Saal spielte immer eine Band und auch hier gab es eine Bar und das eine oder andere Geheimfleckchen…
In der Glanzzeit des Vereinsfaschings wurde dann sogar die Halle eins mit genutzt und die Garderobe in Halle zwei verlegt. So hat man Platz für über 500 Faschingswütige geschaffen, welche natürlich auch allesamt dem Programm entgegenfieberten. Jedes Jahr ein Neues, je nach Motto und an allen (meist 7) Veranstaltungen. Jeweils immer am Fr/Sa und zum Faschingsdienstag brannte die Luft an der Elbe und der Kartenbedarf stieg um ein Vielfaches der zur Verfügung stehenden Tickets.
Leider wird diese Veranstaltung bei uns wohl so nie mehr zu erleben sein, aber eine immer wieder herrliche Erinnerung. Es wird andere Feiern geben, an die wir uns noch lange erinnern werden…
Mit der imaginären „BEUTELRATTE“ lesen wir uns nächste Woche wieder, mit einer weiteren Folge von: „Wer rudern kann, kann auch feiern…” als Teil 21. Euer Mario
21. „Wer Rudern kann, kann auch feiern …“
Eine weitere unvergessene Veranstaltung in unserem Verein – die Sektionsregatta. Der heutige Nachfolger, unsere Vereinsmeisterschaft im Rahmen des PRV-Ruderfestes, kommt aber aber da bei Weitem nicht mehr ran.
Mit Gästen aus Tschechien und weiteren befreundeten Vereinen, zum Beispiel aus Berlin, gab es tagsüber ein abwechslungsreiches Kräftemessen, um dann abends gemeinsam feste zu feiern. Der Saal platzte aus allen Nähten und wer sich nicht schon mittags einen der begehrten Saaltische sicherte, hatte das Nachsehen. Dabei haben wir überregionale Freundschaften geknüpft, abgerockt, gesungen und die „Kräfte“ erneut beim „Achtersaufen” gemessen.
Jede Altersgruppe und Geschlecht stellten sich dem Unparteiischen. Acht hintereinander sitzend und der 9. andersherum davor ist die einzige Bedingung. Auf das Regattastartkommando hin, muss mit dem Steuermann beginnend, jeder eine Flasche Bier öffnen, austrinken und leer wieder abstellen. Dann ist der nächste dran und wer als erstes die 9. Flasche leer auf den Boden stellt war der Sieger. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Mannschaft mit Mannel im Glied nie gewonnen hat, aber der Olympische Gedanke zählt auch dort…
Mit einer weiteren imaginären „BEUTELRATTE“ lesen wir uns nächste Woche wieder, mit einer weiteren Folge von: „Trainingslager geliebt und gefürchtet…” als Teil 22. Euer Mario
22. „Trainingslager geliebt und gefürchtet …“
Ein ebenfalls bis heute unumstrittenes Highlight in unserem Verein – die Trainingslager. Der definitive Härtetest, sowohl als Aufbau im Wintertraining, als auch als UWV (unmittelbare Wettkampfvorbereitung) im Sommer für den Saisonhöhepunkt. Auch hier gibt es natürlich, der heutigen Zeit geschuldet, riesige Unterschiede von „Früher“ zu „Heute“ und ich ertappe mich tatsächlich bei dem Gedanken „Früher war ALLES besser!“ – vielleicht nicht unbedingt, aber schöner! Die reine ANSICHTSSACHE!
Freundliche Weckrufe wie „Puhhhhh: hier stinkts ja wie im Pumakäfig“, oder eine liebevolles Zehenumdrehen, heimliches davonschleichen zum Abendessen bei Mamminka, die Verteidigung des Iglus (wohlgemerkt von 12 Ruderern-NACKT!), gelegentliches ausversehentliches und nicht absichtliches Verteilen von Mageninhalten in Taschen, Räumen und Gesichtern würde wohl heute ohne Rechtsschutzversicherung gar nicht mehr gehen. Nein, gar nicht mehr. Auch auf Grund der heutigen Mediennutzung ist die Unbeschwertheit der früheren Jahre einfach vorbei. Ein im Schneesturm gestürzter 14jähriger, der auf dem Riesengebirgskamm ruft „lasst mich liegen, ich will sterben“ hätte sicher verstörende Auswirkungen bei den Eltern. Oder auch von Eiszapfen erlittene, blutende Platzwunden am Kopf wären als Grußbotschaft völlig ungeeignet… Nein, keine Angst, das sind zwar alles wahre Begebenheiten, aber es hat niemand irgendwelche Schäden davongetragen. Wir sind auch auf der offenen Ladefläche eines Planen-LKW auf Regatta gefahren und mit H6-Bus mit Anhänger – alles nicht mehr denkbar, aber schön und unvergessen. Und es hat uns zusammengeschweißt!
Welcher Verein hat schon eine so große funktionierende Masters-Abteilung, die schon seit ihrer Jugend zusammen trainieren. Das werden (mit Verlaub) unsere heutigen Jugendlichen nicht mehr hinbekommen… Das Leben ist halt Veränderung und das ist auch gut so!
Wir lesen uns nächste Woche wieder, mit einer weiteren Folge von: „Rowing nothing else, oder was es sonst noch zu erleben gilt!“ als Teil 23. Euer Mario